Die Bilder aus der Vergangenheit begleiten Ivna Zic in ihren bisherigen Werken: Bereits in ihrem vielfach ausgezeichneten Debüt «Die Nachkommende » hat die 1986 in Zagreb geborene Autorin von ihrem Grossvater erzählt, der von einem Tag auf den andern mit dem Malen aufhörte, und von der Grossmutter, der sie als Kind Kübel mit Meerwasser gebracht hat, ohne dass die Grossmutter jemals mit ans Meer gekommen ist.

Mit ihrem autofiktionalen Zweitling «Wahrscheinliche Herkünfte» lotet Ivna Zic die Geschichten ihrer beiden Grossmütter und ihres schweigsamen Grossvaters nochmals in poetisch verdichteter Sprache aus und erzählt von einer untergegangenen Welt.

Denn sie ist überzeugt: «Wenn wir sprechen, sprechen wir Gegenwart, in der die Vergangenheit aber mitspricht. Wer also verstehen möchte, was er spricht, muss auch die Sprache der Toten verstehen.» Ihr neustes Werk stellt die in Zürich und Wien lebende Autorin und Theaterregisseurin im Zürcher Kaufleuten vor. Der irakisch-schweizerische Autor und Literaturkritiker Usama Al Shahmani moderiert die Vernissage.

Ivna Zic
Di, 4.4., 20.00 Kaufleuten Zürich