Nach Abschluss der Dreharbeiten fand man den Film gar nicht so lustig. Die Lösung: Viel Witz gewinnt «Take The Money And Run» vom Off-Kommentar, der oft im Gegensatz zum Bild steht. Der Film ist ein «Mockumentary», angelegt als Dokumentation des Lebens von Virgil Starkwell (Woody Allen) aus Brooklyn, dem so gar nichts richtig gelingen will. Er träumt davon, ein grosser Gangster zu werden. In Tat und Wahrheit, so wird schnell klar, ist Virgil ein Versager vor dem Herrn. Was schiefgehen kann, geht schief in seiner kriminellen Karriere, ein einziger Reigen von Gefängnis – Ausbruch – Gefängnis. In der Zelle schnitzt Virgil sich eine täuschend echte Pistole aus Seife. Damit gelingt es ihm, die Wärter in seine Gewalt zu bringen – doch draussen regnet es, und der Schwindel fliegt auf: Die gefährliche Waffe beginnt zu schäumen und zu schmelzen. Oder als er mit einer Gang eine Bank überfallen will (angefangen hatte er mit Kaugummiautomaten), ist schon eine andere Bande am Werk, der man den Vortritt gewähren muss.

Aus dem Steinbruch gelingt die Flucht in einer Ketten-Gang, bis Virgil schliesslich 800 Jahre Gefängnis aufgebrummt bekommt. Er hofft, dass man ihm wegen guter Führung die Hälfte davon erlässt …

Im richtigen Leben hat Woody Allen den Ausbruch aus seinem bevorzugten heimischen Biotop Brooklyn längst geschafft. Der Film spielt mit einigen Parallelen aus Allens Leben – ohne das kriminelle Moment natürlich. Gegenwärtig läuft in den Kinos Allens vierter europäischer Film «To Rome With Love» sowie die erste Kinodokumentation zu Leben und Werk des grossen US-amerikanischen Komikers.


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«Take The Money And Run»
(«Woody, der ­Unglücksrabe»)
Regie: Woody Allen
USA 1969, DVD
81 Minuten
(Eurovideo 2002).
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