Die Tellspiele Altdorf feiern in diesem Jahr ihr 500-Jahre-Jubiläum (siehe Seiten 8/9). Ein Grund, wieder einmal in der berühmtesten literarischen Umsetzung der Tellsage zu schmökern: Friedrich Schillers Drama «Wilhelm Tell» von 1804.
Der grosse deutsche Dichter hat die Schweiz zwar nie selbst besucht, war aber fasziniert vom Mythos des Freiheitskämpfers. Er liess sich von seiner Frau Charlotte und von Goethe, welche die Schweiz kannten, von den Eidgenossen erzählen. Schiller vertiefte sich zudem in das «Chronikon Helveticon» des Historikers Aegidius Tschudi. Der Freiheitskampf der Innerschweizer gegen die Willkürherrschaft der Habsburger hat seither zahlreiche Interpretationen erfahren: Die Nationalsozialisten bedienten sich des Stoffs ebenso wie sozialdemokratische Theatermacher.


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Friedrich Schiller
«Wilhelm Tell»
196 Seiten
(mit Kommentar)
Erstausgabe: 1804
Heute erhältlich bei Suhrkamp.
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