Rue de la Huchette, nahe des Place Saint-Michel: Wo heute ein angesagter Jazzkeller ist, erlebte der US-Amerikaner Elliot Paul bewegte Jahre im damaligen Hotel du Caveau. «Dort fand ich Paris – fand ich Frankreich», schreibt er im Episodenroman, der vom Maroverlag neu aufgelegt wurde. Paul erzählt von Liebe, Hunger, Hoffnung und dem Kampf ums Leben, von jenen «Komponenten einer Komödie, die wir gewöhnlich als menschlich bezeichnen – in seltenen Fällen wohl auch als göttlich». Umwerfend amüsant schildert er einzelne Vorfälle und Begebenheiten, charakterisiert ihre Akteure und vermittelt so die Stimmung im Paris zwischen den Kriegen meisterhaft.

Elliot Paul, 1891 im US-Bundesstaat Massachusetts geboren, verschlug es im Ersten Weltkrieg mit einem US-Expeditionskorps nach Europa, wo er hängenblieb. Er liess sich in Paris nieder und arbeitete 18 Jahre lang als Korrespondent für die «Chicago Tribune». Erst in den 1940ern kehrte er in die USA zurück und machte sich mit Drehbüchern einen Namen, darunter «Rhapsody in Blue». Zudem verdiente er sich als Pianist in lokalen Jazzclubs in Los Angeles ein Zubrot. Elliot Paul starb 1958 im Alter von 67 Jahren.   

Buch
Elliot Paul
«Das letzte Mal in Paris»
Erstmals in Deutsch erschienen: 1944
Heute erhältlich beim Maroverlag.