Von liebevollen Eltern eigentlich als Einschlafhilfe vorgelesen, hat «Tomte Tummetott» wohl Generationen von Kindern schlaflose Nächte beschert. Denn das Kinderbuch von ­As­trid Lindgren (1907–2002) verleiht einer Winternacht besonderen Zauber. Tomte Tummetott sorgt als guter Hausgeist eines Bauernhofes für den nächtlichen Frieden in Stube und Stall, was allzu aufgeweckte Kinder neugierig macht auf eine allfällige Begegnung im eigenen Zimmer.

Astrid Lindgren (siehe S. 14) hat gemeinsam mit dem Illustrator Harald Wiberg ein altes schwedisches Gedicht verarbeitet und 1960 als Buch veröffentlicht. 1966 folgte die Fortsetzung «Tomte und der Fuchs». Die liebevolle, Trost spendende Zwerg-Figur begeisterte Kinder nicht nur in Schweden, sondern bald in aller Welt. Viele begleitete der Wichtel bis ins Erwachsenenalter, weshalb seine Fangemeinde seit den 60er-Jahren ungebrochen am Wachsen ist – wohl mehr noch als bei Lindgrens etwas angestaubten Bullerbü- oder Michel-Büchern.

Zum Erfolg von «Tomte Tummetott» beigetragen hat zudem eine frühe Vermarktung. Den zeitlos magischen Zwerg gabs bald schon als Wichtel-, Puppenspiel- und Knuddelfigur. Später als Sujet auf Postern, T-Shirts oder Teetassen. In der  Adventszeit wird er auch jetzt wieder zahlreiche Kinderzimmer verzaubern.

Buch
Astrid Lindgren
Tomte Tummetott
Deutsche Erstausgabe: 1960 Heute erhältlich bei Oetinger