Mitten in der Nacht wird Kommissar Maigret aus dem Schlaf gerissen: Im Pariser Bois de Boulogne wurde eine Leiche entdeckt. «Ich weiss nicht warum, aber irgendetwas stimmt da nicht bei der ganzen Sache.» Maigret steckt sich eine Pfeife an und macht sich auf den Weg zum Tatort.

Schädel und Gesicht des ­Opfers sind zertrümmert. Die Staatsanwaltschaft geht zwar von ­einem gewöhnlichen Mordfall aus. Nicht aber Maigret: Er hat den Toten sofort erkannt, den Schweizer Dieb Honoré Cuendet – einen Verbrecher alten Schlages, den Maigret vor Jahren ins Gefängnis gebracht hatte. Obwohl sich Maigret um einen anderen Fall kümmern müsste, beginnt er, auf eigene Faust zu ermitteln.

Honoré Cuendet hatte sich als Einbrecher und Dieb bis ins Nobelviertel vorgearbeitet. Sein Tod stimmt Maigret melancholisch. Als ob der Schweizer sein Freund gewesen wäre, nimmt er dessen Mördern die Tat übel. Denn der Tote interessierte ihn als Mensch und als professionellen Einbrecher. Maigret ist fasziniert von ihm.

Als es einen weiteren Toten gibt, kommt Maigret dem Mörder von Cuendet auf die Spur. Sein Tod hängt mit einem anderen Verbrechen zusammen …

Kommissar Maigret verhalf Georges Simenon zum schriftstellerischen Durchbruch: Er wurde zu einem der meistgelesenen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Simenon pflegte einen ausgesprochen einfachen und nüchternen Schreibstil. Mit Maigret schuf er einen Kommissar, der für einen Polizisten ungewöhnlich viel Mitgefühl und Menschlichkeit an den Tag legt.

Georges Simenon
«Maigret und der faule Dieb»
181 Seiten
Deutsche Erstausgabe: 1962
Heute erhältlich bei Diogenes.