Der alte Herr Geiser aus Basel fühlt sich in einem Tessiner Berg­dorf gefangen. Ein Unwetter tobt, er kann sein Haus nicht mehr verlassen. So beginnt er, sich mit dem im Brockhaus gesammelten Wissen auseinandersetzen. Er schreibt seine kurzen Erkenntnisse auf Zettel, die er an die Wand hängt, um auf sie zurückgreifen zu können. Denn Herr Geiser fürchtet sich davor, sein Gedächtnis zu verlieren. Genauso wie es der Schriftsteller Max Frisch (1911–1991) getan hat. Die Erzählung «Der Mensch erscheint im Holozän» hat ihn während Jahren beschäftigt. Der Autor behandelte das Thema um den einsamen Kampf eines Mannes gegen das eigene Ende in verschiedenen literarischen Anläufen, bis er es 1979 herausbrachte. Dabei griff er auf Motive zurück, die man aus seinen anderen Werken kennt, etwa die Bergwanderung oder die intensive Beschäftigung mit dem Tod.

Bühne
Der Mensch erscheint im Holozän
Regie: Felix Rothenhäusler
Premiere: So, 30.4., 19.00 
Luzerner Theater 

Buch
Max Frisch 
«Der Mensch erscheint im Holozän» 
Erstausgabe: 1979
Heute erhältlich bei Suhrkamp.