Es war Zufall, dass Habib Koité in Mali aufwuchs. Geboren ist der Sohn einer Griot-Musikerin nämlich im benachbarten Senegal. Sein Vater aber arbeitete ­bei der Eisenbahn, was die Familie an die Intercity-Linie nach Kayes in Westmali brachte. Dieser weltoffene Geist hat den jungen Habib offenbar geprägt: Kulturelle Verständigung ist zu seinem Lebensinhalt geworden.

Die von seiner Mutter geerbte Gabe des musikalischen Geschichtenerzählens legte er neuartig aus, indem er die Traditionen Malis bündelte. Koité ging etwa auf die unterdrückten Nomaden im Norden zu und entwickelte mit Tuareg-Bands wie Tartit oder ­Alkibar den Wüsten-­Blues. Sein Interesse führte ihn bald weiter: Er adaptierte Flamenco, Reggae, Jazz. Andererseits spielte er seine Gitarre in der Art der Ngoni-Laute und sorgte damit für den Erhalt des westafrikanischen Musikerbes. 

Feierte Habib Koité mit solchen Projekten Erfolge vorerst in Afrika, gelang ihm 1995 der internationale Durchbruch mit seinem Album «Muso Ko». Im verkrachten Vielvölkerstaat Mali wurde dieses als Friedensbotschaft verstanden, international wurde es dem aufstrebenden Worldmusic-Trend zugeordnet. Koité machte damit auch Musikerkollegen hellhörig, die ihn zu gemeinsamen Projekten einluden, darunter US-Blueser Eric Bibb oder Country-Sängerin Bonnie Raitt.

Seit 1988 tritt Koité mit seiner Band Bamada auf, deren Mitglieder nebst Keyboard, E-Bass oder Schlagzeug auch die westafrikanische Laute Ngoni und die Tamani-Trommel spielen. Kürzlich hat Koité seine Band neu besetzt. Nun ist er auf Welt-Tournee und  macht auch in der Schweiz halt.

Konzerte
Fr, 8.2., 20.30 La Spirale Fribourg
Sa, 9.2., 20.30 Moods Zürich
Do, 14.2., 20.00 Mühle Hunziken Rubigen BE

CD
Habib Koité
Muso Ko
(Alula 1995/ MLP 2001)