Wenn sie loslegen, kann jeder Techno-DJ einpacken. Im rasanten Takt mit bis zu «200 beats per Minute» rattern Fanfare Ciocarlia ihren Balkanbrass über die Konzertbühnen. Diese musikalische Parforce-Leistung absolvieren keine athletischen Jungspunde, sondern zwölf Herren im besten Alter auf Instrumenten wie Tuba oder Baritonhorn.
Die Romakapelle aus dem ostrumänischen Ort Zece Prajini spielte bis 1997 auf Hochzeiten, Begräbnissen und Dorffesten. Bis der junge deutsche Musikproduzent Henry Ernst die Band «entdeckte» und ihr zu ersten Konzerten ausserhalb der Heimat verhalf – sowie zur CD «Radio Pascani». Diese landete punktgenau in Westeuropa, wo kurz zuvor Emir Kusturica mit seinem Film «Underground» ein Balkanbrass-Fieber ausgelöst ­hatte. Ciocarlia toppte andere Bands, weil sie am Authentischsten wirkte. Für ihre ersten Auftritte traten die Roma in Strassenkleidung und mit alten, zerbeulten Instrumenten auf.

Mittlerweile absolviert die Band durcharrangierte Bühnenshows in glitzernden Gewändern und mit blankpolierten Instrumenten. Ihre ansteckende Energie aber versprüht sie wie damals. Auf einer ausgedehnten Tournee reisen Fanfare Ciocarlia nun mit ihrem achten Album «Devil’s Tale» um die Welt.

Fanfare Ciocarlia
Mi, 22.1., 21.00
Mühle Hunziken Rubigen BE
Do, 23.1., 20.30 Moods Zürich
Sa, 25.1., 21.30 Kammgarn Schaffhausen

Fanfare Ciocarlia 
Radio Pascani
(Piranha 1998).