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Zum Osterwochenende gehört nebst Eiern und Schoggihasen ein TV-Programm mit Filmen wie «Quo Vadis» oder «Ben Hur». Arte zeigt dieses Jahr «Das Gewand» von 1953. «Kein guter Film», sagt ein französischer Film-Historiker in der anschliessenden Dokumentation, «aber der erste, der im Cinemascope-Format gedreht wurde.» Die Hintergründe zum Genre des Historien- oder Sandalenfilms sind höchst vielfältig, wie diese Doku zeigt.
Regisseur Jérôme Korkikian schlägt den Bogen von den stummen Historien- und Bibel-Filmen der 1910er-Jahre bis zum Kassenschlager «Gladiator» von 2000. Die Bedeutung dieser meist zweitklassigen Monumentalfilme liegt in ihren zeittypisch mitschwingenden Botschaften. So übertrug Hollywood Ende der 1940er-Jahre den Kalten Krieg mittels Technicolor und Cinemascope auf die Kino-Leinwand. Italienische Historienfilme zelebrierten Körperkult inklusive Erotik. Der «Gladiator» der Jahrtausendwende ist nichts anderes als ein postmoderner Actionheld in Sandalen.
Korkikians Doku gibt nebst dem historischen Rück- auch einen zeitlosen Einblick ins Funktionieren von Hollywood-Produktionen. So überrascht die historische Ignoranz des Drehbuchautors von «Gladiator», der im Interview griechische Amphitheater mit römischen Arenen verwechselt.
Das Gewand
Regie: Henry Koster
USA 1953, 128 Minuten
So, 21.4., 20.15 Arte
Mit Schwertern und Sandalen
Regie: Jérôme Korkikian
F 2018, 54 Minuten
So, 21.4., 22.25 Arte
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