Zwei Platten lang hatten die Kummerbuben sich dem einheimischen traditionellen Liedgut verschrieben. Mit ­einem frischen Zugang vermochten die Jungs Althergebrachtes zünftig auf­zurauen. Damit brachte die Berner Truppe einen neuen Ton in die ein­heimische Folkrock-Landschaft. Opus Nummer drei ist musikalisch wieder ein schöner Mix aus Tom-Waits-Gerumpel, Polka und Gypsy-Sounds. Das Neue: Es sind eigene Mundarttexte (von Sänger Simon Jäggi) im Spiel. Die Instrumentierung ist vielseitig, etwa mit Banjo, Saxofonen, Mandoline, Klarinette. Einmal spielt sogar eine Heilsarmee-Kapelle. Die gesungenen Geschichten handeln sehnsuchtstrunken von lädiertem Leben, Abgründigem und Traurigem. Es fängt mit einem Absinth-Rausch an und endet im klagenden Stück «Afrika», wo sich Schlepperschiffe auf nach Lampedusa machen.


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Kummerbuben
Weidwund
(Irascible 2012).
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