In seinem Kopf klingt derart viel Musik, dass er sie über verschiedene Kanäle «rauslassen» muss. Mario Batkovic ist Solo-Akkordeonist, er spielt in mehreren Bands, schreibt Werbejingles und komponiert Filmmusik. Aktuell ist in den Kinos seine Musik zu Mano Khalils Spielfilm «Die Schwalbe» zu hören. Bereits Khalils früheren Filmen hat er stimmige Soundtracks verpasst.

Letztes Jahr hat der 35-jährige Berner ein viel beachtetes Soloalbum veröffentlicht. Darauf entlockt er seinem Akkordeon ungewohnte Klänge, indem er dessen Vielstimmigkeit auf minimale Effekte reduziert, die ergreifende Wirkungen zeigen. Ein Jahr zuvor das pure Gegenteil: Für sein Projekt Destilacija arbeitete Batkovic mit 40 Musikern zusammen, die seine multistilistischen Kompositionen mit geballter Urgewalt umsetzten.

Batkovics vielgestaltiger Furor ist seinem musikalischen Werdegang entwachsen. Geboren 1980 in Bosnien, lernte er als Kind autodidaktisch das Akkordeonspiel. Als er elf war, floh die Familie nach Bern, wo ihm sein Instrument in den ersten Jahren einziger Rückhalt war. Dann entdeckte er, dass die Handorgel in der alpinen Volksmusik genauso wichtig ist wie in jener des Balkans. Er absolvierte ein Musikstudium, spielte Klassik, Rock, Folklore. Bekannt wurde er mit der Berner Mundart-Rockband Kummerbuben.

Im Berner «Bund» liess sich Mario Batkovic einst mit einem Satz zitieren, der sein Wesen als Mensch und Musiker auf den Punkt bringt: «Ich will Versöhnung stiften zwischen den Musikwelten.» 

CDs
Mario Batkovic 
The Swallow 
(dieschwalbe.ch 2016).

Mario Batkovic 
Solo 
(Chop 2015).

Konzerte
Sa, 26.3., 19.00 Ticino Wädenswil ZH
So, 3.4., 18.00 Le Singe Biel BE
www.batkovic.com