In dieser Blütenpracht summen die Insekten in den höchsten Tönen: Der Garten des Palazzo Salis in Soglio im Bergell ist Sehnsuchtsort für Städterseelen. Auch der Dichter Rainer Maria Rilke war Anfang 20. Jahrhundert hier zu Gast. Wer heute unter knorrigen Bäumen verweilt, kann sich vorstellen, wie der Poet auf einer Steinbank seinen Gedanken nachhing. Entstanden ist der prächtige Garten 1630, wie damals üblich in geometrischen Formen, ergänzt mit Obstbäumen, Sträuchern und Blütenstauden. 1884 kamen zwei Mammutbäume dazu, die aus Amerika importiert wurden und noch heute weiten Schatten spenden. Das neu erschienene Büchlein «Die schönsten Gärten und Parks der Schweiz» verweist auch auf weitere «gartenkulturelle Perlen» im Bergeller Dorf, das hinter hohen Natursteinmauern üppige Nutz- und Ziergärten verbirgt. 

Längst ist der erste Garten-Band des Schweizer Heimatschutzes vergriffen. In der zweiten Auflage wurden nun weitere öffentliche Gärten und Parks zusammengetragen und mit nützlichen Informationen ergänzt. 50 Tipps laden ein zum Spazieren, Picknicken und Entspannen – vom historischen Gemüsegarten im Jardin du château de Prangins bis zum Lustgarten im Briger Park Stockalperpalast mit seinen akkurat zugeschnittenen Hecken. Der mit zahlreichen Bildern ausgestattete Band im A6-Format ist ein historischer Abriss zur Schweizer Gartenkultur und führt an lauschige, oft noch von der Masse verschonte Orte.

Die schönsten Gärten und Parks der Schweiz
Hg. Schweizer Heimatschutz
120 Seiten (mit Bildern) 
zweisprachig D/F
Erhältlich unter www.heimatschutz.ch