kulturtipp: Maestro, Sie dirigieren diesen Sommer in Salzburg ­Verdis «Macbeth», eine Oper um Machtgier. Hat Dirigieren mit Macht zu tun?

Riccardo Muti: Nein. Das Po­dium ist kein Ort der Macht, sondern eine Insel der Einsamkeit. Die Figur des diktatorischen Dirigenten gehört glücklicherweise der Vergangenheit an. Aber klar: Ein Dirigent muss sehr genaue Ideen haben, die er erst dem Orchester, dann dem Publikum weitergibt. Und folglich kann ...