Ist die Liebe lebensbedrohlich? Der französische Musiker und Schriftsteller Mathias Malzieu hat den fantastischen Roman «Die Mechanik des Herzens» zu dieser Frage geschrieben. Schweizer Radio SRF 1 hat ­nun am 19.3. die Hörspielfassung mit Matthias Habich und Nikola Weisse gesendet.

Am 16. April 1874 litt Edinburgh angeblich unter der kältesten Nacht des Jahres. Der kleine Jack kommt mit einem gefrorenen Herzen zur Welt. Eine Ärztin schliesst ihn einer Kuckucksuhr an, damit er überleben kann. Aber, so lautet ihre Vorgabe, er darf sich nicht verlieben, andernfalls steht die Mechanik still. Jack vergibt jedoch sein Herz bereits als 10-Jähriger an eine andalusische Sängerin. Leider stellt er ihr nicht als einziger nach, sein Nebenbuhler Joe begehrt sie ebenso. Es kommt zu einer Keilerei, bei der Jacks Stundenzeiger das Auge von Joe durchbohrt. Jack bleibt nur die Flucht, die ihn nach Paris führt, wo ihm ein Magier und Uhrmacher die Erkenntnis mit auf den Weg gibt, dass sein Herz nicht ganz so schwach ist, wie die Geburtshelferin glaubte. Und vor allem: Ein Leben ohne Risiko gibt es nicht.

Diese Fantasy-Geschichte spielt mit der im 19. Jahrhundert weit verbreiteten Vorstellung, dass sich die ganze Welt auf die Mechanik reduzieren lässt. Selbst ein künstliches Herz ist den Emotionen gewachsen, wenn es nicht ohne fremde Hilfe schlägt, eine Vorstellung, die angesichts der Fortschritte der Medizin nicht ganz so abwegig erscheint.

Die Mechanik des Herzens
Von Mathias Malzieu
Regie: Karin Berri
So, 1.4., 17.06 Radio SRF 2 Kultur