Seit Frédéric Chopin zeichnen sich Frankreichs komponierende Pianisten durch perlend-vir­tuoses Spiel aus und stimmungsvolle Akkord-Kaskaden, die jedes Publikum berühren. Der Bretone Didier Squiban pflegt diese ­Tradition und lässt nebst dem ­frankopolnischen Urvater Chopin auch Debussy, Ravel und Milhaud anklingen.

Ende Januar wird Squiban in Zürich aufspielen. Und die ­Bänke der Neumünsterkirche werden wohl genauso prall besetzt sein wie im Jahr 2000 in der St. Peterskirche, als er erstmals in der Schweiz gastierte. Der 54-jährige Pianist aus Brest ist ein Topstar, seit er den Kunstgriff wagte, die französische Pianokunst mit bretonischen Volksweisen und Jazz zu vermengen. Bereits als Student befasste er sich auch mit Jazzpianisten, wobei ihm die ­Improvisationskunst von Keith Jarrett besonders in die Finger fuhr.

Mit seiner Solo-CD «Molène» legte er 1997 den Grundstein ­seiner imposanten Karriere. In kurzen Klangbildern skizzierte er seine Heimatregion Finistère bei Brest. Pianistisch brachte er ­seinem Publikum den weiten ­Atlantik vor Augen: mal tiefblau ruhend, mal grauschwarz peitschend. Raue Uferfelsen und verwitterte Leuchttürme waren ebenso zu erkennen wie die karge Weite der Bretagne. Nach selbem Muster folgten die Soloalben «Porz Gwenn» (1999) und «Rozbras» (2001), verschiedene Quartettalben und 2004 seine «Symphonie Iroise».

Vor kurzem erschien das Duoalbum «Cordes & Lames», für das er seinen Landsmann Alain Trévarin aufgeboten hat. Mit diesem agilen Akkordeonisten kommt er nun nach Zürich.

CD

Didier Squiban
Molène
(L’Oz 1997).

Konzert

Didier Squiban & Alain Trévarin
Mi, 29.1., 20.00  
Kirche Neumünster Zürich