Nach neun Jahren lösen wir 2013 die Alpen-Balkan-Jazz-Band The Dusa Orchestra auf. Nach hunderten Konzerten fehlt einfach der Wind in den Segeln und die einzelnen Musiker wollen sich neu orientieren. Bis im Mai spielen wir noch diverse Konzerte, zum Beispiel am 4. Januar im Kulturschuppen Klosters. Daneben trete ich in anderen Formationen auf. Das neue Jahr läute ich am 31. Dezember auf der St. Galler Kellerbühne mit meinem Bruder Enrico am Schlagzeug und dem herausragenden Akkordeonisten Goran Kovacevic ein.

Am 7. und 9. Januar begleiten die Jazzsängerin Karin Streule, Enrico (diesmal am Alphorn) und ich den Autor Benedikt Weibel bei zwei Lesungen im Hotel Beatus in Merligen am Thunersee. Bereits am 10. Januar stehe ich wieder auf der Bühne. Dann geht mein Wunsch in Erfüllung, regelmässig einen eigenen Abend zu veranstalten. Die Konzertreihe findet danach ein Jahr lang jeden ersten Donnerstag im Monat im Restaurant Frauenhof in Altstätten SG statt. Diese Fülle an Auftritten ist repräsentativ für mein Schaffen. Ich trete wahnsinnig gern und an verschiedenen Orten auf –das hat seinen Preis: Mein Leben hat wenig klare Strukturen. Eine davon ist mein Teilzeitjob als Musiklehrer. In den Pausen zwischen den Stunden komme ich auch mal dazu, ein paar Seiten in einem Buch zu lesen. Momentan sind dies die Werke von Ken Follett; Spannung und Historisches werden darin geschickt vermischt. An den seltenen freien Abenden gehe ich gerne ins Kino – zum Beispiel will ich mir Yossi vom israelischen Regisseur Eytan Fox ansehen. Auf Fahrten zu meinen Auftritten höre ich Jazz- und Wortsendungen auf SRF 2 Kultur oder Platten wie Time Out von Dave Brubeck. Der Jazzpianist ist am 5. Dezember verstorben – seine Musik hat immer noch hohe Aktualität.