Das einzige Universum, das der fünfjährige Jack (Jacob Tremblay) kennt, ist der Raum (Room) mit einer Fläche von neun Quadratmetern. In dieser Welt lebt er seit seiner Geburt zusammen mit seiner Mutter «Ma» (Brie Larson). Beide sind Gefangene eines Wahnsinnigen. Die Mutter geriet mit 17 Jahren in die Fänge des Vergewaltigers. Eine ungeheure Geschichte. Inspiriert wurde der Roman «Room» der Autorin Emma Donoghue von Fällen in Österreich (Fritzl, Kampusch). Donoghue hat selbst das Drehbuch zum Film des irischen Regisseurs Lenny Abrahamson verfasst.

«Room» gibt dem Täter wenig Raum. Vielmehr konzentriert sich der Film auf das Zusammenleben von Mutter und Sohn. Mit Spielen, Ritualen, Geschichten und viel Imagina­tionskraft hält sie die Welt aufrecht, in der Hoffnung, dass wenigstens ihr Kind eines Tages frei sein könnte. Ein Beispiel für unermessliche Mutterliebe. Sie plant die Flucht aus dem jahrelangen Martyrium. Als es so weit kommt, folgen Probleme anderer Art: Wie die Herausforderung annehmen, selbst im Leben zu bestehen, weiterzuleben in Freiheit, sich ihrer Vergangenheit zu stellen – und: Wie das Leben für den bisher isolierten Sohn Jack draussen gestalten?

Nie reisserisch, ohne viel Action oder attraktive Thriller-­Elemente, so kommt der Film daher. Brillant gespielt im Huis clos von Brie Larson, die für ihre Leistung letztes Jahr mit dem Oscar für die Beste Hauptdarstellerin belohnt wurde.

Room
Regie: Lenny Abrahamson
Irland/Kanada 2015
113 Minuten
(Ascot Elite 2016).