Gertrud ist froh, dass ihr Oberstübchen mit 89 noch funktioniert. Denn ihre Horrorvorstellung ist es, dement in einem Heim zu liegen. Als sich überraschend ein vermeintlicher Dating-Partner bei ihr meldet, an den sie sich partout nicht erinnert, ruft sie nach dem Sterbehelfer. Dieser soll den finalen Schritt regeln. Doch Gertruds Familie droht ihren Plan zu durchkreuzen. Und zu allem Unglück verliebt sich Sterbehelfer Balz auch noch in ihre Enkelin Meret.

Mit «Die letzte Pointe» landete der 81-jährige Zürcher Filmemacher Rolf Lyssy («Die Schweizermacher») letztes Jahr einen Coup. Seine rabenschwarze Komödie war mit gut 100 000 Eintritten der zweitbestbesuchte Schweizer Film 2017. Diesen Sommer ist er an mehreren Kino-Open-Airs zu sehen. Kein Wunder, ist es Lyssy doch gelungen, brisante Themen wie Selbstbestimmung im Alter und Sterbehilfe auf – manchmal etwas allzu – beschwingte Weise auf die Kinoleinwand zu bringen.

Der Film ist auch eine Hommage an Monica Gubser: Die 87-Jährige spielt Gertrud authentisch und mit dem Pep der vitalen Seniorin. Gubser war bislang vor allem auf Theaterbühnen zu sehen, oder in Nebenrollen von Filmen wie «Die Herbstzeitlosen». Nun glänzt sie inmitten eines Ensembles bekannter Gesichter wie Suly Röthlisberger, Peter Jecklin oder Daniel Bill. Als Gäste tauchen der Zürcher Ex-­Regierungsrat Markus Notter auf, «Tatort»-Kommissarin Delia Mayer sowie deren Bruder, der bekannte Schlagzeuger Jojo Mayer.

DVD
Die letzte Pointe
Regie: Rolf Lyssy (CH 2017)
DVD, 95 Minuten
(Vinca Film 2018)