Jeden Montagabend diskutieren Musikexperten auf Radio SRF 2 Kultur verschiedene ­Auf­nahmen eines Musikwerks. In der Nachlese stellt die ­Redaktion von «Diskothek» die Sieger­alben vor. Nachzuhören auf: ww.srf.ch/sendungen/diskothek 

Mo, 11.12.: Franz Liszt Etudes d’exécution transcendente
Für diese mörderisch virtuosen zwölf Stücke brauchen Pianisten einen starken Daumen und viel Geduld. Zur Diskussion standen fünf neuere Aufnahmen. Der ­Rus­se Boris Berezovsky schnitt bis am Schluss am besten ab. 

Er scheint ein Liszt-Gen zu haben: Ihm gelingt nicht nur das Technische spielend, auch die ­Atmosphären der einzelnen ­Etüden bringt er be­törend und verstö­rend auf den Punkt.

Mo, 18.12.: J.S. Bach Orchestersuite Nr. 4 D-Dur BWV 1069
Keine der fünf Aufnahmen stach klar als Siegerin heraus. Eine ­Aufnahme gefiel in der Ouvertüre, nicht aber im Menuett, eine andere gerade umgekehrt. Beim Ensemble Zefiro unter Alfredo ­Bernardini wirkte die Ouvertüre etwas statisch, und die Pauke klang sehr dumpf. Aber dank ­ihrem schönen Orchesterklang und der guten Artikulation sowie der grossen Spielfreude schnitt diese Aufnahme am besten ab.

Sa, 6.1.: Peter Tschaikowsky Sinfonie Nr. 1 g-Moll (Reprise)
Die spätere Gewinneraufnahme fiel schon in der ersten Runde auf. Die Spielfreude des New ­Yorker Orchestra St. Lukes decke sich mit der dramaturgischen Konzeption des Dirigenten. 

Der aufstrebende Spanier Pablo Heras-Casado mit Jahrgang 1977 ist dort Erster Gastdirigent und hat mit der Sinfonie «Winterträume» von Peter Tschaikowsky seine erste Sinfonie des Komponisten aufgenommen.

«Diskothek», jeweils Mo, 20.00 Radio SRF 2 Kultur