Jeden Montagabend diskutieren Musikexperten auf Radio SRF 2 Kultur verschiedene ­Auf­nahmen eines Musikwerks. In der Nachlese stellt die ­Redaktion von «Diskothek» die Sieger­alben vor. Nachzuhören auf: www.srf.ch/sendungen/diskothek 

Mo, 28.5.: Luigi Cherubini Requiem c-Moll (Reprise)
Frieder Bernius’ Aufnahme von 2010 gefiel mit kluger Phrasierung und einem sensiblen Umgang mit den Farben der Harmonik. Ebenbürtig war die Aufnahme von ­Diego Fasolis und dem Orchestra della Svizzera Italiana (1996) mit ihren grossen dramaturgischen Bögen.

Mo, 4.6.: Sergej Rachmaninow Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll op. 18
Keine Aufnahme kristallisierte sich als klare Siegerin heraus. Leif Ove Andsnes und die Berliner Philharmoniker überzeugen durch kammermusikalisches, sorgfältiges Musizieren. Khatia Buniatishvili bietet Unerwartetes wie ein rasend schnelles Tempo in den Ecksätzen oder eine ungewohnte Schlichtheit im zweiten Satz.

Mo, 11.6.: Sergej Prokofjew Klaviersonate Nr. 6 A-Dur
Gelobt wurde die Aufnahme von Jevgeni Kissin, die er live im ­Alter von 19 Jahren einspielte. Doch interessanter war die Interpreta­tion von Ivo Pogorelich: Er präsentiert die Sonate in schlüssiger Lesart. Für Staunen sorgte die ­älteste Aufnahme. Sviatoslav Richter spielt die Sonate 1960 so diabolisch, grotesk, spritzig und uneitel wie niemand sonst.

Mo, 18.6.: Charles Gounod Faust
Die Experten kürten die Aufnahme mit dem französischen Dirigenten Michel Plasson zu ihrem Favoriten. Der Dirigent aus Toulouse ­bewegt sich stilsicher auf dem glatten Parkett von Gounods Faust-Vertonung: ohne der Geschichte zu viel Ballast aufdrücken zu wollen und ohne sie ins boulevardeske abgleiten zu lassen.

«Diskothek», jeweils Mo, 20.00 Radio SRF 2 Kultur