Öffentlich ist nur eines der beiden Konzerte. Das andere ist für Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Rämibühl reserviert. Diese spezielle (und geschätzte) Art musikalischer Bildung pflegt das Zürcher Festival seit
Jahren. Mit Tenorsaxofonist Archie Shepp (76) kann dieses Jahr ein Monument des Jazz präsentiert werden; auch die «Grossen» werden scharenweise in die Rote Fabrik pilgern.

Shepp verkörpert Geschichte und Gegenwart des US-Jazz wie kaum ein anderer noch lebender Musiker. 1937 in Florida geboren, zog er mit 23 nach New York, wo er als «angry young man» für Furore sorgte. Mit John Coltrane und Don Cherry lancierte er den Free Jazz, blieb zugleich aber seinen Ursprüngen im Blues und Gospel treu. ­Diesem Doppelspiel lebt Shepp bis heute nach – am liebsten in der intimen Duo­formation. Nach Zürich reist er mit seinem langjährigen Pianistenpartner Tom McClung. Ein Höhepunkt im ohnehin interessanten Unerhört-Programm, das mittlerweile auf acht Bühnen zwischen Moods und Museum ­Rietberg, Roter Fabrik und Haus Konstruktiv pendelt. (fn)

Unerhört Festival
Di, 26.11.–So, 1.12, Diverse Bühnen Zürich
www.unerhoert.ch

Konzert Archie Shepp
Fr, 29.11., 22.30 Rote Fabrik Zürich