«Das ist keine Dystopie», schreibt Sibylle Berg über ihren Roman «GRM: Brainfuck». Wer das bisherige Werk der schlagfertigen Schriftstellerin kennt, hat an dieser Aussage gewisse Zweifel. Mit satirischem Biss wirft Berg in ihren Romanen und Theaterstücken einen Blick auf den prekären Zustand der Welt. Die Helden ihres neusten Werks sind vier Kinder aus dem britischen Rochdale, wo der Neo­liberalismus herrscht. Die Kids haben nur eine Hoffnung: Grime, kurz GRM, «die grösste musikalische Revolution seit dem Punk». In London, wo die Überwachungsdiktatur groteske Züge angenommen hat, starten die vier ihre Revolte.

Die in der DDR geborene 56-jährige Wahlzürcherin ­Sibylle Berg stellt ihr Buch in einer Performance – inklusive Konzert und Video – vor. Mit dabei sind das 13-jährige Raptalent ­T. Roadz aus Birmingham und der britische Rapper Prince Rapid, die Schauspieler Otiti Engelhardt und Antonije Stankovic und an­dere. Zeigt der Roman eine Dystopie oder «die Welt, in der wir leben»? Möglicherweise bringt die szenische Lesung dem Publikum die Antwort ein Stück näher. 

Sibylle Berg
Sa, 20.4., Rote Fabrik Zürich