Die Inspiration für seine Bücher schöpft Autor Leo Tuor, der jahrelang als Schafhirte auf der Greina unterwegs war, immer aus den Bündner Bergen. Sie sind seine Heimat, sein Jagdgebiet und seine Leidenschaft. Für sie setzt er sich ein.

Seine vom Räto-romanischen ins Deutsche übersetzten Essays, Reportagen und Erzählungen der letzten 20 Jahre sind im Band «Auf der Suche nach dem verlorenen Schnee» versammelt. Sie erzählen von der landschaftlichen Idylle und vom Menschen, der diese Schönheit durch Tourismus, Staumauern oder Pistenmaschinen gefährdet. Bissig beschreibt er etwa die Spezies der Touristen: «Diesen Wolf in den Bergen erkennst du am Pelz: Wolfskin, Mammut, Lacoste. Er macht aus den Weiden National-, Vergnügungs-, Golfpärke.» Die Bergler selbst? «Entweder furchtbar schweigsam oder schreckliche Schwätzer.»

Nebst Gesellschaftskritik zeigt Tuor viel Sinn für Humor und dokumentiert in seinen Texten das Leben der Bergler in allen Facetten und mit zahlreichen literarischen Bezügen. In Zürich ist Leo Tuor in einer Lesung und im Gespräch mit NZZ-Redaktor Roman Bucheli zu hören. 

Buch
Leo Tuor
Di, 17.1., 19.30 Literaturhaus Zürich