Guillaume Appolinaire wurde in jungen Jahren ein Opfer der Spanischen Grippe. Trotz seines unzeitigen Todes hat er einen Begriff geprägt, der Kunstgeschichte machte: «Kubismus». Appolinaire erhält nun in der neuen TV-Reihe «Die Abenteurer der modernen Kunst» seine verdiente Würdigung. «Les Demoiselle d’Avignon» von Pablo Picasso aus dem Jahr 1907 inspirierte Appolinaire zu kunst­philosophischen Betrachtungen, die im Bildband «Kubismus» enthalten sind – mit prächtigen Werken dieser Bewegung. Der Dichter erkannte in seinen Texten den revolutionären Wert dieser Frauendarstellungen mit üppigen Formen hinter asymmetrischen Linien. Die gedankliche Nähe zwischen Picasso und Appolinaire ist verständlich, denn auch der Lyriker liebte es, die gesellschaftlichen und künstlerischen Grenzen auszuloten, wie das zur damaligen Bohème gehörte.

Buch
Guillaume Appolinaire/Dorothea Eimert 
«Kubismus» 
(Parkstone 2014).