Als der deutsche Filmregisseur Marco Kreuzpaintner vor drei Jahren seinen «Krabat» in die Kinos brachte, stand dieser in Sachen Special Effects einem «Harry Potter» in nichts nach. In Basel nun betritt der Zauberlehrling aus Ottfried Preusslers 1971 erschienenem Jugendbuch die Theaterbühne in fast schon klassischer Nacktheit.
«Wir haben uns bewusst gegen einen Eins-zu-eins-Bühnenrealismus entschieden», kommentiert Dramaturgin Julie Paucker den Basler «Krabat». Gemeinsam mit dem Team um Regisseur Tomas Schweigen habe sie ein Familienstück entwickelt, das eher von Fantasie denn Fantasy lebe. «Zwar wird es auch bei uns die unheimliche Mühle und Raben geben», verspricht sie, «doch wir setzen auf die Kraft des Erzählens und die Magie des Theaters.» Zur konkreten Umsetzung will Paucker noch nichts verraten. «Es gibt viele Überraschungen», sagt sie, lässt aber erahnen, dass die Geschichte vom Müllerlehrling, der gegen die Mächte der Schwarzen Magie ankämpfen muss, eher in den Köpfen des Publikums entstehen wird.

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Der erfolgreiche Jugendthriller von Ottfried Preussler (*1923) basiert auf einer alten sorbischen Sage aus der Lausitz/Polen. Der archaisch-bildhafte Stoff spreche Kinder genauso an wie Erwachsene, glaubt Paucker. «Krabat ist eine Figur des Widerstands, der Revolte.» So wird das Basler Team im Stück auch zeitlose Themen wie Ausbeutung, Zivilcourage und Solidarität ansprechen. «Krabat», sagt Paucker, «ist aber auch ganz einfach eine Geschichte über die Kraft von Freundschaft und Liebe.»