Die Hexenküche der jungen russischen Teufelsgeiger liegt im sibirischen Nowosibirsk. Von hier stammen nicht nur Vadim Repin (Jahrgang 1971) und Maxim Vengerov (1974), sondern auch der junge Mikhail Simonyan (1986). Ungeheuerlich, welche Bandbreite der 25-Jährige bereits ausreizt. Was sich da von den schneidenden Tönen über eine Klangüppigkeit bis zu nektarsüssen Girlanden aufreiht, macht ihm keiner seiner Generation so schnell nach. Neben Aram Khachaturians packendem Violinkonzert spielt Simonyan das lyrische Konzert von Samuel Barber und zeigt damit eine andere, neue Welt. Dirigent Kristjan Järvi betont bei Khachaturian eher das fortschreitend Gesangliche als das wirklich Bedrohliche, und er hat bei Barber zu wenig Mut zum prächtigen Schmelz. Ein minimaler Dämpfer dieser famosen CD.


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Mikhail Simonyan
Tow Souls
Deutsche Grammophon 2012.
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