«Der Teufel soll dieses Zeug spielen!», soll Franz Schubert ausgerufen haben, als er beim Spielen des letzten Satzes seiner Fantasie in C-Dur plötzlich stecken blieb. Beim deutschen Pianisten Matthias Kirschnereit wird es sich zwar kaum um den personifizierten Beelzebub handeln. Aber die Gestaltung von Schuberts virtuosem Spätwerk, das als «Wandererfantasie» bekannt wurde, gelingt ihm dennoch vortrefflich. ­Eigentlich teuflisch gut, auch wenn die Interpretation jenseits des Diabolischen angesiedelt ist. Kirschnereit ist um Ordnung und Transparenz bemüht. Er gibt den Klängen viel Zeit, sich im Raum auszudehnen. Eine hochpräzise und scharfsinnige Einspielung, in welcher der «Wandererfantasie» und anderen Schubert-Stücken ein klar konturiertes Profil verliehen wird.


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Franz Schubert
Wandererfantasie
(Berlin Classics 2012).
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