Gianluca Petrella macht im wahrsten Sinne des Wortes Dampf, wenn er als Posaunist mit seiner Cosmic (Big) Band auftritt. Seit einigen Jahren wird er durch den Doyen der italienischen Jazzszene, Trompeter Enrico Rava, nachhaltig gefördert. Für Rava gehört der 36-jährige Appulier mit dem Pianisten Stefano Bollani zu den herausragenden Talenten Italiens.

Vom US-Magazin «Down Beat» bereits als «Rising Star» anerkannt, kommt Gianluca Petrella mit seinem Projekt «Tubo­Libre» erstmals in die Schweiz. Die Übersetzung des in Anspielung auf Cuba libre gesetzten ­Titels ist «freies Rohr», und Freiheit ist das oberste Gut des kreativen Jazzers, der seine CD «Slaves» auf dem ­eigenen Label her­ausgegeben hat. Es ist eine gewagte Mischung aus Konzept­album und Studioproduktion, welche an die prickelnde Atmosphäre eines Live-Konzerts herankommt. Pikant ist das Tête-à-Tête mit einem anderen Giganten unter den italienischen Posaunisten, Mauro Ottolini. Das Album – durch und durch originell – vermittelt einen unwiderstehlichen, sehr elektrischen und stark am Blues-Rock orientierten Groove, der aus klaren Ideen im Konzept und einer grossen individuellen Gestaltungsfreiheit der Musiker heraus entsteht.

In Basel wird Ottolini durch Oren Marshall ersetzt. Dazu kommen Gabrio Baldacci (guitar) und Cristiano Calcagnile (drums). Es findet ein Doppelkonzert mit dem Roberto Gatto New Quartet statt. Auch Gatto stellt erstmals ein eigenes Projekt in der Schweiz vor.


[CD]
Gianluca Petrella
Slaves
(Spacebone 2010).
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