In seinen Texten feiert er das Leben und das Erzählen. Heinz Stalder schaut und hört den Leuten aufs Maul und montiert seine Romane, Theaterstücke und Reportagen aus solchen Fundstücken. Wenn der gebürtige Berner fürs Radio schreibt, tut er dies gerne in Mundart. Drei seiner Hörspiele sendet Radio SRF 1 nun aus Anlass von Stalders 80.

«Es Läbe lang dr Gring am Bode u nie e Glogge ume Haus» berichtet von pensionierten Knechten, die gemeinsam einen Ausflug machen. Die Sprache ist rau, die Witze sind derb, die versammelten Biografien an sich todtraurig. Fritz Zaugg hat Stalders lebensnahen Text 1996 zum Kurzhörspiel inszeniert und vom Bündner Akkordeonisten Hans Hassler treffend skurril vertonen lassen.

Aus dem eigenen Leben gegriffen ist wohl «De gross Bär und d Silberchetti». Da plaudert ein Grossvater mit seiner Enkelin übers Leben und Altern. Stalder schrieb das Hörspiel mit über 70, Geri Dillier hat es 2011 inszeniert.

Mit «Obsi» macht sich der Autor nun ein radiofones Geburtstagsgeschenk. Es ist die Adaption seines Theaterstücks «Fischbach – oder wie Unghüür us Amerika» von 1981, das auf einem Bauernhof spielte. Fast 40 Jahre später knüpft Stalder die Geschichte der in Chianti badenden Bäue­rin weiter und macht sich als Autor gleich selbst zur Figur. Das Geschenk wird doppelt veredelt: Die Hörspielregie übernahm (nicht zum ersten Mal) Päivi Stalder, die Tochter des Autors. Und SRF 1 strahlt «Obsi» exakt an Stalders Geburtstag aus.

Stalder-Hörspiele auf SRF 1
Es Läbe lang dr Gring am Bode u nie e Glogge ume Haus
Regie: Fritz Zaugg
DRS 1996
Mo, 24.6., 14.06

De gross Bär und d Silberchetti
Regie: Geri Dillier
SRF 2011
Neuer Sendetermin wird noch bekannt gegeben von SRF

Obsi
Regie: Päivi Stalder
SRF 2019
Mo, 1.7., 14.06