Die Situation hat etwas Groteskes: Erich (Andri Schenardi) ist tot. Er wird am Küchentisch gefunden, «wie schlafend». Seine Freundin Nadja (Meret Hottinger) ruft Erichs besten Freund Eugen (Jonas Rüegg) an, der vorbeikommt. Man beratschlagt, was nun zu tun sei («Man muss den Arzt anrufen»). Vorläufig aber setzen sich die beiden an den Küchentisch und essen die Mahlzeit, die Erich noch gekocht hatte (Nadja deckt für ihn mit auf). Sie und Eugen sprechen über Erich, und er, der Tote, spricht in einem «inneren Monolog» über sein Leben und kommentiert das Tun der Lebenden am Tisch.

Kommentare des Toten
Erich war einer, der immer die richtigen Worte gefunden hat. Aber auch: Er hat nerven können mit seinen Sprüchen und Zitaten. Jetzt hören sie ihn nicht mehr. Nur uns ist es vergönnt, die Hörspielstimme zu vernehmen. Jetzt, wo sein Herz aufgehört hat zu schlagen, rechnet er – der mit 38 Jahre starb – sich vor, wie viele Male es in seinem
Leben «pumm» gemacht hat. Immer habe es regelmässig geschlagen, «wien en Uhr», 60-mal in der Minute, total bis zuletzt: 1,2 Milliarden Male.

Und dann wirds still
Nadja und Eugen, unbeholfen und der Situation eher wenig ­gewachsen, bereden mögliche Beerdingungsmodalitäten. Nadja, die Erich nahestand, weiss: «Es christlichs Begräbnis, das würd ihn glatt umbringe.» Eine Rede wird aufgesetzt, das heisst, es wird versucht, für den Toten angemessene Worte zu finden.
Am Ende ist Ruhe. Eugen: «D’Stilli hät sech veränderet, wie wenn är ändgültig gschtorbe wär.» – Nadja: «Jetzt ghör is au.»
Am 21. Februar ist übrigens bereits Zeit für ein neues Hörspiel des in Bern lebenden Aargauer Autors Stephan Mathys («De Käptn, d Cincerella und ich»; Regie: Geri Dillier).