Am 14. Juni spiele ich am Festival B-Sides auf dem Sonnenberg in Kriens. Dar­auf freue ich mich besonders. Da gibt es immer wieder neue Bands zu entdecken. Ich komme mit meinen 34 Jahren langsam in ein Alter, in dem man kleinere Festivals zu schätzen beginnt. Zudem ist das Festival-Programmheft als ungemein geiler Comic gestaltet. Comics lese ich von jeher. Selbst als ich noch nicht lesen konnte, profitierte ich von der Sammlung meines Vaters. Ich halte den belgischen Klassikern bis heute die Treue. Unter den neuen Comic-Schaffenden unbedingt empfehlenswert sind Joe Sacco mit seinen Reportagen und Marjane Satrapi («Persepolis»). «Marvel’s The Adventure» gehe ich sicher im Kino schauen. Ich sehe viele Dokumentarfilme, auch ältere, etwa jene, die man von Claude Goretta auf TRS in der Mediathek finden kann. Im Schweizer Fernsehen schaue ich immer «DOK» und «Reporter». «SF bi de Lüt» finde ich auch ganz cool. Ich bin ein TV-Serien-Junkie und kaufe mir in der Westschweiz, wo sie früher erhältlich sind, die jüngsten Folgen auf DVD. Etwa alles von den Leuten, die «The Wire» gemacht haben.

Zwei aktuelle Buchtipps: «Alles auf eine Karte» von MC Rene. Der deutsche Ex-Rapper hat einen Neuanfang gewagt als Komiker und reist mit dem GA
durch Deutschland. Das Buch ist von ­einer ­unglaublichen Ehrlichkeit. Und
Paul Nizon, «Urkundenfälschung. Journal 2000–2010» – erfrischend, wie selbstsicher Nizon darin über seine Selbstzweifel berichtet. Eigentlich lese ich nicht mehr so viel unterwegs. Aber ich bekomme als Mitglied der Literaturkommission des Kantons Bern alles mit, was hier herauskommt.

Auf meinem iPod hat es zurzeit Musik von Azealia Banks, Sébastien Tellier, Santigold, The 2 Bears oder das neue instrumentale Album des jurassischen Rappers Sim’s.»