Lorenz Meran (Fabian Krüger) kommt wieder in seine Heimat Altstätten im St. Galler Rheintal. Er lebt und arbeitet in Berlin und brachte es zum erfolgreichen Schriftsteller. Eine fiktive «Kulturzeit»-Sendung auf 3sat bringt gerade einen Beitrag über seinen neuen Roman. Lorenz, der schwule Sohn, besucht seine Mutter Rosie (Sibylle Brunner) nicht ganz freiwillig. Er muss sich mit der Schwester um sie kümmern. Denn die verwitwete Rosie hat ein «Streifschlägli» erlitten.
Rosie ist eine charmante störrische Alte. Sie trinkt mehr, als ihr guttut. Und das Rauchen will sie partout nicht sein lassen. Als ihr Sohn rät, es zur Erleichterung des Alltags mit einem Rollator zu versuchen, entgegnet sie: «Ich bin doch nicht gaga.» Ein Heim kommt schon gar nicht infrage.  In seinem Heimatort trifft Lorenz auch den jungen Mario (Sebastian Ledesma). Eine neue Liebe, was er lange nicht wahrhaben will. Noch eine Folge seiner Rückkehr: Lorenz entdeckt spät ein Familiengeheimnis, nämlich das Doppelleben des Vaters.
Am Schluss hört man im Off Sätze, welche die erste Begegnung zwischen Rosie und ihrem künftigen Mann beschreiben. Es ist ein Auszug aus dem neuen Buch, das Lorenz nach der Altstätten-Erfahrung schreibt.
Nach langer Regie- und Landesabwesenheit kehrt Filmautor Marcel Gisler («F. est un salaud») mit «Rosie» zu den Wurzeln zurück: Autobiografisches Material bildet den Rahmen der Filmerzählung. Der Regisseur versteht «Rosie» als Hommage an die eigene Mutter, die vor zehn Jahren starb. Sibylle Brunner erhielt für ihre Darstellung den Schweizer Filmpreis Quartz.   

Rosie
Regie: Marcel Gisler
Ab Do, 30.5., im Kino