Am 29. Juni eröffnet Cantautore Paolo Conte das Montreux Jazz Festival. Der musikalische Grossanlass lockt jährlich Tausende von Zuhörenden an, vor allem die grossen Namen im internationalen Musikbusiness. Festivalgründer Claude Nobs (1936–2013) hatte ein glückliches Händchen im Umgarnen selbst der schwierigsten Diven. Doch einmal angereist, kehrten sie alle zurück an den Genfersee: Nina Simone, Miles Davis, Etta James, David Bowie.

In seiner Dokumentation zum 50-jährigen Bestehen des Festivals 2016 zeigte der französische Filmemacher Guillaume Delaperrière die wichtigsten Erfolgsrezepte von Nobs auf. Pianist Herbie Hancock billigt dem Festival im Film eine Atmosphäre zu, die Kreativität stimuliere. Monty Alexander, Quincy Jones und der heutige Festivaldirektor Mathieu Jaton weisen auf eine Pionierleistung hin: Nobs liess alle Konzerte aufnehmen und filmen. Dieser Dokumentarschatz lagert heute in Nobs’ verwaistem Chalet du Picotin. Filmer Delaperrière konnte sich daraus bedienen und hat einen erlesenen, kunstvoll und witzig montierten Rückblick kreiert, den er von namhaften Zeit­zeugen kommentieren lässt.Frank von Niederhäusern

More than Jazz
Regie: Guillaume Delaperrière
CH/F 2016, 59 Minuten
So, 24.6., 22.50 Arte