Im September habe ich meinen zweiten Roman «Sunderwarumbe» veröffentlicht. Er erzählt von ­einem alten, todkranken homosexuellen Philosophen, der sich in einen jungen heterosexuellen Poeten verliebt. Das autobiografisch geprägte Werk soll zeigen, wie man Lebensintensität aus dem Sterbenkönnen gewinnt. Das Buch stelle ich an der Berner Buchvernissage am 8. Oktober in der Milieu Galerie vor. Jürg Halter, bekannt als Rapper Kutti MC, wird moderieren. Trotz aller Auftritte stelle ich das Lesen nie hintenan. Im Zug lese ich bereits zum zweiten Mal den posthum erschienenen Ausnahmeroman «2666» des chilenischen Autors Roberto Bolaño, dieses Mal allerdings in Spanisch. Bolaño schafft es, die aktuelle Lage in Mexiko realistisch zu vermitteln und gleichzeitig Weltliteratur zu schreiben. Ich gehe auch gerne ins Theater. Zum Beispiel am 12. Oktober in den Pfauen Zürich. Unter der Regie von Barbara Frey wird «Baumeister Solness» von Henrik Ibsen aufgeführt. Am 13. und 14. Oktober werde ich ebenfalls in meiner Wahlheimat Zürich im Sogar Theater ein Hexperiment aufführen. Wie alle meine Performances ist auch diese energetisch und spektakulär. «Zum Sterben Hex» heisst das Programm, das die Hexenverbrennung thematisiert und bei der mich die Perkussionistin Sylwia Zytynska begleitet. Auf Musik kann ich schlecht verzichten: Klassisch muss sie sein – so geben Beethovens Streichquartette eine gute Klangkulisse beim Schreiben ab. Seit mein Freund Stefan Zweifel den «Literaturclub» auf
SF 1 moderiert, verpasse ich ­keine Sendung – auch wenn ich dem Fernsehen ausser der «Tagesschau» nur wenig abgewinnen kann.