Der Zauber des Dirigierens
Gesättigt ist jener Musikfreund, der dieser Schatzkiste widerstehen kann: Das Vermächtnis von Dirigent George Szell (1897–1970) auf 106 CDs für 250 Franken! Der Austroamerikaner hat die Aufnahmen einst mit drei US-Orchestern eingespielt. 

Vor allem mit seinem Cleveland Orchestra geht es querbeet durchs sinfonische Repertoire. Szells Dringlichkeit ist unglaublich. In den Solokonzerten triumphieren legendäre Interpreten wie Rudolf Serkin, Zino Francescatti oder Isaac Stern. Wundervoll sind die Beethoven-Klavierkonzerte mit Pianist Leon Fleisher (*1928). Hier erkennt man bei allem Todernst den Zauber, der in dieser Art des Dirigierens steckt: Die Liebe zu den Komponisten wird hör- und nachfühlbar. Allein schon wie Szell am Piano mit dem Budapester Streichquartett als Zugabe unerbittlich zärtlich Mozarts Klavierquartette KV 493 und KV 478 spielt, ist den Kauf der Box wert.

George Szell
The complete ­Columbia ­Album ­Collection 
106 CDs
(Sony 2018)