Musik als Waffe 
Vertreter des «Desert Rock» gibt es inzwischen viele, die auch im Norden bekannt sind. Sie verschmelzen afrikanisches Musik­erbe mit Rock. Bei der Band Kel Assouf ist diese Kombination ebenfalls da, allerdings wird sie erweitert durch Electronica und Ambient. Keyboarder und Produzent Sofyann Ben Youssef aus Tunesien zeichnet hauptsächlich dafür verantwortlich. Für den Rhythmus zuständig ist der Belgier Oliver Peru. Frontmann Anana Ag Haroun, ursprünglich aus Niger, steuert als Gitarrist und Sänger Prägendes bei. Seine Idole heis­sen etwa Led Zeppelin und Black Sabbath. Der im belgischen Exil lebende Haroun spielt auf der Gibson Flying V, jener pfeilförmigen Gitarre, die man von Joe Bonamassa, Marc Bolan oder Lenny Kravitz kennt. Thematisch geht es auf dem neuen Album «Black Tenere» um das tragische Schicksal der Tuareg, jener Ethnie, der Haroun angehört, um die Geschichte und die geopolitischen Fremdinteressen. «Musik muss offen sein», sagt der Gitarrist. Und: «Musik ist eine Kriegswaffe ohne Gewalt.»

Kel Assouf
Black Tenere
(Glitterbeat 2019)