Den Rekord stellt die schwedisch-englische Sängerin Neneh Cherry nicht auf, was den Abstand zwischen zwei Alben betrifft. Aber sie bringt es immerhin auf stolze 18 Jahre. Der Grund dafür: Die Familie war ihr wichtiger, der Tod des Stiefvaters Don Cherry (1995) blockierte sie – und das Sterben der Mutter hat sie wieder zur Musik gebracht. Musik gemacht hat Neneh Cherry in der Zwischenzeit schon, Freejazz mit Band. «Blank Project» ist aber ihre erste Solo-CD seit 1996 («Man»).

Das englische Brüderpaar Ben und Tom Page an Schlagzeug und Synthesizer steuert die Musik bei, Neneh Cherry singt in starken stimmlichen Ausdrucksformen. Mit 50 ist sie nun nicht etwa gemütlich-altersmilde geworden. Sie wagt wieder viel, in einer «Balance zwischen Harmonie und Zorn, Wut und Versöhnung», um zu ­einem er­freulichen Resultat zu kommen, mit «rohem» Sound zwischen Electronica, Hip-Hop, Pop.

Neneh Cherry
Blank Project
(Rough Trade 2014).