In Jazzkreisen sind die Reaktionen geteilt: Die einen berichten von einem unterhaltsamen Ausstellungsbesuch, andere drehen den Daumen nach unten. Mit «Montreux. Jazz seit 1967» ­gelangt eine Musik-Institution ins Landesmuseum, die diese Ehrerweisung zweifellos verdient. Doch der Ausstellungstitel lenkt in die falsche Richtung: Jazz ist am Festival Montreux längst zur Randerscheinung geworden, was gerade die Zürcher Ausstellung zeigt. Die stilistische Vielfalt, die Festivaldirektor Claude Nobs (1936–2013) fast pionierhaft pflegte, wird knallbunt dokumentiert: mit Plakaten, Filmen und Konzertmitschnitten. Mit Briefen aus Nobs’ Korrespondenz, Schnapschüssen mit dem illustren Freundeskreis (im Bild: Nobs mit Quincy Jones). Zum Schluss der kleinen Schau sind Preziosen aus dem Chalet des sammelwütigen Nobs zu sehen, das zum eigentlichen Montreux-­Museum taugen würde. Vorerst lohnt sich bis Pfingstmontag ein Besuch in Zürich.

Montreux. Jazz seit 1967
Bis Mo, 21.5. 
Landesmuseum Zürich
www.nationalmuseum.ch