Das Zürcher Rietberg Museum führt in die magische Welt der Frauen in der ­indischen Malerei ein – «Facettenreiche Ideale».

Indische Miniaturmalereien vermitteln traumhafte Begegnungen mit religiösen oder mythologischen Frauenmotiven: «Im Einklang mit den vollendeten Ausdrucksformen in indischen Miniaturen erschienen Frauenfiguren ästhetisiert», heisst es im Ausstellungstext. Im Gegensatz zu den europäischen Porträts von historischen Frauen an den Fürstenhöfen schufen die indischen Gestalter keine Darstellungen realer Personen. Sie setzten vielmehr auf einen künstlerischen Anspruch, um den Eindruck von facettenreichen Schönheiten zu erzielen. Inspiriert wurden sie von klassischen indischen Dichtern wie Jayadeva aus dem ­12. Jahrhundert. Dieser gilt in einer Richtung des Hinduismus als Heiliger. Er verglich die weibliche Darstellung mit Elementen der Natur, etwa das rundliche Gesicht mit dem Vollmond, den Mund mit einem Lotos – und die «Beine elegant wie ein Elefantenrüssel». 

Facettenreiche Ideale. 
Frauen in der indischen Malerei
Bis So, 17.9., Museum Rietberg Zürich