Lukas Hoffmann bringt einen sogar dazu, Kieselputzfassaden schön zu finden. Der Fotograf lichtet dieses pockennarbige Unding so ab, dass Fassade und Schattenwurf eine faszinierende Komposition ergeben. Unorte haben es dem 1981 in Zug geborenen Künstler angetan. Er geht dorthin, wo architektonische Trostlosigkeit herrscht oder wo sich Zivilisation und Natur gegenüberstehen: Betonmauern, das Gebüsch am Strassenrand, der Fluss unter der Brücke. Dort schiesst er Fotos, intensiv wie Ölgemälde. Im Werk «Ohne Titel (Neue Stras­se)» etwa steht eine schiefe Birke mit wuchernder Rinde im Kontrast zu den scharfen Linien eines Gebäudes. Zu sehen gibt es Hoffmanns Werk nun in einer Einzelausstellung im Kunstmuseum Zug. Wüst, aber magisch.  

Lukas Hoffmann
Sa, 26.1.–So, 17.3. 
Kunsthaus Zug