Er kam aus dem Nichts. Geboren Anfang der 50er im nordenglischen Industriekaff Wallsend, hatte der junge Gordon Sum­ner prekäre Zukunftsaussichten. Doch er war clever und nahm die Sache selbst in die Hand, wurde weder Arbeiter noch Arbeitsloser, sondern Musiker.

Christian Wagner erzählt in der TV-Dokumentation die Lebensgeschichte des Musikers, den heute alle Welt als Sting kennt. Und dies Station um Station, was Sinn macht, denn genau so hat sich Sting entwickelt und an seiner Karriere gebaut. Als auto­didaktischer Gitarrist, Bassist, Drummer in Schulorchestern, als Sänger mit ersten Popbands, als Songschreiber für das Trio mit seinen Kumpels Steward Copeland und Andy Summers.

The Police nannte sich dieses Trio und wurde zu einer Kultband der 80er-Jahre. Grund: Sänger und Bassist Sting, Drummer Copeland und Gitarrist Summers kreierten einen neuartigen Soundmix aus Punk und Reggae, Funk und Rock. Nach steilem Aufstieg, fünf Alben und unzähligen Hits fürchtete Sting die Stagnation und stieg aus.

Dies erzählt der bald 65-Jährige in einem Interview, das der Dokumentation als Rückgrat dient. Ergänzend sprechen ehemalige und aktuelle Musikerkollegen, Journalisten, Jugend- und Lebensfreunde. Aus deren Erinnerungen, Aussagen und Analysen zeigt der Filmemacher auf, worauf Stings Erfolg gründet und bis heute anhält. Sting zeigt sich als selbstkritischer Geist, der sich seiner Herkunft bewusst ist und seinen Erfolg hinterfragt. Der sechsfache Familien- und sechsfache Grossvater ist sich seines Charismas bewusst, beweist aber, was anderen Superstars oft abgeht: Dankbarkeit und – wie es einem von der Queen geadelten «Sir» ansteht – Würde.

Im Anschluss an die Dokumentation zeigt Arte einen Zusammenschnitt der Sting-Konzerte vom 12. und 13. April dieses Jahres im Pariser «Olympia».

Sting – Beyond The Police
Regie: Christian Wagner
Fr, 18.8., 21.55 Arte

Konzert im Pariser «Olympia»
Fr, 18.8., 22.55 Arte