Der Anfang dieser Produktion ist unglücklich geraten. Der Zuschauer erfährt, dass Präsident Franklin D. Roosevelt bei seiner Geliebten verschied, und zeigt eine trauernde Ehefrau Eleanor Roosevelt (1884–1962). Erst nach und nach erschliesst sich dem Publikum, dass sie sich nicht auf eine glamouröse First Lady reduzieren lässt. So setzte sich die New Yorkerin unentwegt für die Rechte der Frau ein, und sie hatte einen massgeblichen Anteil am «New Deal», dem Sozialpakt zwischen der US-amerikanischen Wirtschaft und der Arbeiterschaft. Auch die Rassentrennung beschäftigte sie, sie hatte allerdings eine Neigung zum Antisemitismus.

Wie alle Ehen der US-amerikanischen Präsidenten gab die Beziehung zwischen Franklin D. und Eleanor zu Mutmassungen Anlass: Sicher ist, dass beide ein sehr freizügiges Beziehungsleben genossen und dass sie eine ­aussergewöhnliche Offenheit gegenüber andern Frauen pflegte.

Dieser Dokumentarfilm illustriert das Leben einer ungewöhnlichen Politikerin, auch wenn sie ein bisschen gar überhöht erscheint.

Eleanor Roosevelt 
Regie: Patrick Jeudy
So, 14.1., 22.20 Arte