Es war ihre letzte unbeschwerte Reise. Im Sommer 1931 fuhren Erika und Klaus Mann mit dem Auto von Marseille der Küste entlang nach Ventimiglia. Sie waren mit dem Auftrag unterwegs, einen Reiseführer zur Piper-Reihe «Was nicht im Baedeker steht» zu verfassen. Ihr «Buch von der Riviera» thematisiert Filmemacher André Schäfer im ersten Teil seiner Dok-Reihe über berühmte Reiseliteratur. Anhand ausgewählter Werke stellt er Leben und Werk bekannter Autoren vor zeitgeschichtlichem Hintergrund vor. Erika und Klaus Mann waren die beiden ältesten Kinder von Thomas und Katja Mann. Sie fühlten sich innig verbunden und genossen eine wohlbehütete Jugend in den wilden 1920er-Jahren. Von ihren weiten Reisen berichteten sie journalistisch, was sie prädestinierte für die etwas andere Reisebuch-Reihe. In flotter Sprache beschrieben sie die damals schönste Küste der Welt, blickten hinter die Kulissen der Hotelpaläste und gaben kulinarische Insider-Tipps. So empfahlen sie etwa, dem mondänen Cannes den «noch verschlafenen Ort Saint-Tropez» vorzuziehen.

Schäfer montiert seine fundiert kommentierte Dokumentation aus Bildern von heute und damals, zitiert aus dem Buch und anderen Texten. In weiteren Teilen berichtet er über Uwe Johnsons «Jahrestage», über Heinrich Bölls «Irisches Tagebuch» und Hans Christian Andersens Orientreise von 1841.

Die grosse Literatour auf Arte
Mi, 1.6., 21.40 Erika und Klaus Manns Côte d’Azur 
Mi, 8.6., 21.45 Uwe Johnsons New York 
Mi, 15.6., 21.35 Heinrich Bölls Irland
Mi, 22.6., 22.55 Hans Christian Andersens Orient