Die Namen lassen sich sehen: Der US-amerikanische Regisseur Paul Schrader hatte Verdienste aufzuweisen als Drehbuchautor unter anderem der beiden Scorsese-Filme «Taxi Driver» und «Raging Bull». Das Drehbuch für die Adap­tion des McEwan-Romans stammt von Harold Pinter, dem erfahrenen Filmschreiber, Bühnenautor und Literaturnobelpreisträger von 2005. Die hypnotische Musik steuert Angelo Badalamenti («Twin Peaks») bei. Schliesslich die Schauspieler: Das abgründig-mysteriöse ältere Paar Robert und Caroline spielen Christopher Walker und Helen Mirren. Rupert Everett und Natasha Richardson interpretieren Colin und Mary, das junge britische Liebespaar. 

Die beiden wollen im sommerlichen Venedig ihre Leidenschaft füreinander wieder beleben. Eines Abends verlieren sie sich im Labyrinth der Stadt. Sie treffen auf den Fremden Robert, der ihnen seltsame Geschichten erzählt. Sonderbares ereignet sich später, als Robert, der distinguierte Mann im weissen Anzug, und seine Frau Caroline die Jungen in ihren mondänen Palazzo einladen. Das Traumhafte des Ambiente verwandelt sich für Colin und Mary zum gruselig-bedrohlichen Albtraum. «Ein traumhafter Film», urteilte der deutsche Kritiker Michael Althen. «Er endet mit einem bösen Erwachen.»

McEwan-Romane boten sich immer wieder für Verfilmungen an. Sieben sind es bis heute, zwei weitere soll es bald geben.

DVD
The Comfort Of Strangers
(Der Trost von Fremden)
I/GB 1990
DVD, 104 Min.
(Koch Media 2015).