Rob Gordon, wie der Rob Fleming aus dem Roman im Film heisst, leidet an Bindungsangst. Er hat vielleicht eine etwas zu lose Bindung zum Leben selber. Lieber ordnet er es in Listen. So gehört er zur weit verbreiteten Spezies der «Listen-Fetischisten», die für jede Lebenslage passende Songlisten erstellen. Rob, der einen Plattenladen besitzt, ist nicht allein. Seine beiden Angestellten Dick (Todd Louiso) und Barry (Jack Black) gehören zur selben Kategorie. Sie leben in einem veritablen Plattenparadies, das für Kunden gelegentlich zur Hölle werden kann. Wenn vor allem Barry in seinem elitären Wahn schon mal tüchtig gegen einen abweichenden Musikgeschmack schimpfen kann.

Es herrscht das eherne Gesetz der Fünferliste – «Top Five» über alles. Ob es den Protagonisten wirklich hilft, das Leben derart zu bewältigen? Jedenfalls gibt es den Stoff ab für eine herrliche Komödie mit, naheliegend, viel toller Musik. Und sogar einem kleinen Auftritt von Bruce Springsteen.

Das anscheinend so durch und durch britische Geschehen des Romans von Nick Hornby mit seiner typischen Atmosphäre ist für den Film von London nach Chicago transferiert worden. Die Drehbuchautoren waren mit der US-Metropole besser vertraut. Und Hauptdarsteller John Cusack, der ebenfalls am Drehbuch mitschrieb, kannte die Stadt bestens. Er ist in der Nähe von Chicago aufgewachsen. Es funktioniert übrigens tipptopp. Auch der spezielle Ansatz, Rob Gordon als Ich-Erzähler zu belassen: Immer wieder wendet er sich mit Blick in die Kamera direkt ans Publikum.

Autor Nick Hornby zeigte sich von der Verfilmung seines Romans von 1995 äusserst angetan.
 

High Fidelity
Regie: Stephen Frears
USA 2000
DVD, 109 Minuten
(Touchstone 2001)