Als sich Maria Callas 1965 von der Bühne zurückzog, geschah dies im Londoner Covent Garden in der Rolle der Tosca in Giacomo Puccinis gleichnamiger Oper. Die US-griechische Sopranistin (1923–1977) galt als Meisterinterpretin italienischer Opern von Rossini bis Verdi. Insgesamt beherrschte sie freilich Dutzende verschiedener Rollen und wird von vielen Zeitzeugen als un­erreicht schöne Stimme des 20. Jahrhunderts verehrt.

Callas’ kurze Karriere war geprägt vom Streben nach Perfektion, von physischer Verausgabung und der stetigen Suche nach einer Identität zwischen Bühne und Privatleben. All dies kommt auch im Stück «Meisterklasse» zum Ausdruck, das nun als Wiederaufnahme am Zürcher Theater Rigiblick zu sehen ist. US-Dramatiker Terrence McNally verarbeitete in seinem Bühnenstück von 1995 Tonband-­Aufnahmen von Meisterklassen, die Callas 1971 und 1972 an der Juilliard School in New York gegeben hatte und die sie in ihrer Härte den Schülern, aber auch sich selbst gegenüber zeigen. In der Zürcher Inszenierung von Klaus Henner Russius spielt Graziella Rossi die Titelrolle.

Zur Einstimmung auf den Theaterabend könnte ein Wiederhören mit Maria Callas als Floria Tosca dienen. Von jener Londoner Inszenierung 1965 wurde eine Aufnahme gemacht, die bis heute erhältlich ist (Warner remastered 2017). Als eine der besten Opern-Aufnahmen überhaupt gilt aber gemeinhin ein Mitschnitt, der zwölf Jahre zuvor – 1953 – an der Scala di Milano gemacht wurde und Maria Callas in der Blüte ihrer Karriere zeigt.

Theater
Maria Callas – Meisterklasse
Ab Di, 25.2., 20.00 Theater Rigiblick Zürich
Weitere Termine: www.theater-rigiblick.ch

CD
Giacomo Puccini
Tosca
(EMI 1953, ­remastered 2014)