Sie hatte eine grosse Röhre, konnte hinstehen und loslegen. Mit knapp 20 meldete sich Stefanie Peter aus Bern eindrücklich zu Wort, gewann Preise im Beatboxen und Rappen. Steff La Cheffe nannte sich die zierliche Person mit «einem natürlichen Mass an Selbstbewusstsein», wie sie klarstellte. Und als Cheffe gab sie den Mackern der Schweizer Hip-Hop-Szene den Tarif durch, spielte gleichzeitig mit ihrer Weiblichkeit – und eroberte das Land. Ihr Debütalbum «Bittersüessi Pille» startete durch wie eine Erstaugustrakete, Steff bespielte die Sommer-Festivals und bestätigte ihren Status als beste und frechste Mundart-Rapperin.

Ihrem Berner Quartier Breitenrain-Lorraine schenkte sie mit dem Song «Meitschi vom Breitsch» eine Hymne. Und der Refrain ihres Afro-Raps «Ha ke Ahnig» vom Folgealbum «Vögu zum Geburtstag» (2013) wird bis heute von Kindern, deren Vätern und Grossmüttern geträllert. Dabei dominiert just in diesem Song Steffs soziopolitischer Klartext: Clever spielt sie mit Rollenstereotypen und bringt ihr kritisches Denken auf den Punkt. Hip-Hop als gescheite Unterhaltung ist das Credo dieser gewieften Frau, die ihren Sound als bunten Strauss aus Pop, Jazz und Worldmusic darbietet.

Der massive Erfolg setzte Steff zu. Sie zog sich zurück, ging auf Reisen, tankte auf und arbeitete im Stillen an neuen Songs. Zurück auf die Bühne fand sie über ­Theaterproduktionen wie «Alice» (2017 im Konzert Theater Bern) oder Gastspiele bei Stephan ­Eicher. Gerade 31 geworden, bringt Steff Anfang Mai ihr ­neues Album «Härz Schritt Macherin» heraus, das sie vorerst an drei Konzerten vorstellt. Im Sommer dann gehts wieder auf die Festivalbühnen. Die Vorfreude ist gross.

CDs
Steff La Cheffe 
Bittersüessi Pille 
(Bakara 2010)
 
Steff La Cheffe
Härz Schritt ­Macherin 
(Bakara 2018)
 
Konzerte
Do, 10.5., 21.00 Südpol Luzern
Sa, 12.5., 21.00 Reitschule Bern
Sa, 19.5., 20.30 Moods Zürich
www.stefflacheffe.ch