Die überraschende Todesnachricht war am 21. April 2016 kaum um den Globus gelangt, als Roger Nelson alias Prince bereits zur Legende erklärt wurde. Der damalige US-Präsident Barack Obama himself hievte den Musiker in den Pop-Olymp, und Prince-­Fans wie -Kritiker taten es ihm gleich. Der begnadete Multiinstrumentalist, Sänger, Songschreiber, Produzent und Performer war fraglos eine der schillerndsten und prägendsten Figuren des aktuellen Musikschaffens.

Zwischen Konventionen, Normen und Stilen
Prince hatte in seinen knapp 58 Lebensjahren ein immenses Œuvre geschaffen mit 34 Studioalben, diversen Kompilationen sowie mehreren Spiel- und Musikfilmen. Sein androgynes Auftreten war pointierter Ausdruck seines künstlerischen Wirkens zwischen Konventionen, Normen und musikalischen Stilen.

In seiner Dokumentation porträtiert der deutsche Filmer Oliver Schwabe den Musiker aus Minnesota in allen Facetten. Schwabe kombiniert Ausschnitte aus Konzerten und ­Videoclips mit Quotes von Zeitzeugen und Kollegen. Anschliessend zeigt Arte «Sign ­

O’ The Times»: Tim Clawson hatte 1987 aus drei Konzerten in Rotterdam sowie separat gedrehten Szenen einen pul­sierender Musikfilm montiert, der den Sprung in die Kinos schaffte. Das titelgebende Doppelalbum war im selben Jahr ­erschienen und steht exemplarisch für die Multistilistik von Prince. Die 13 Stücke switchen zwischen Soul und Funk, Rock und Electronica. Prince tritt auch als sein Alter Ego «Camille» auf und singt mit Falsettstimme oder in tiefen Lagen. 

CD
Prince
Sign O’ The Times
(Warner 1987)

TV
Prince – Sexy Mother F*****
Regie: Oliver Schwabe
D 2018, 52 Minuten
Fr, 20.7., 22.35 Arte

Prince: Sign O’ The Times
Regie: Tim Clawson
NL 1987
Fr, 20.7., 23.25 Arte