Barockmusik zählt zu jenen Kunstformen, die seit ihrer Entstehung kaum an Attraktivität verloren haben. Wie lebendig Jahrhunderte alte Musik heute klingen kann, zeigt Maya Homburger. Die Zürcherin ist eine Meisterin der Barockgeige, mit der sie auch zeitgenössische Musik spielt sowie improvisiert. Kurz nach ihrem Studium am Konservatorium in Bern spezialisierte sich Homburger auf Duos für Barockvioline und Cembalo. Ab 1986 in England, später in Irland lebend, trat sie oft mit dem Cembalisten Malcolm Proud auf. Ihre Duo-CD von 1995 – «Six Sonatas for Violin & Harpischord» – ist eine bis heute gefeierte Einspielung dieser Werke von J.S. Bach.

In England konzertierte Maya Homburger auch bei den Baroque Soloists sowie mit den bedeutenden Orchesterleitern John Eliot Gardiner und Christopher Hogwood. In dessen Academy of Ancient Music lernte sie den Bassisten Barry Guy kennen, der – als Instrumentalist wie Komponist – Barockmusik mit Freier Improvisation und Jazz kombiniert. Guy leitete unter anderem das London Jazz Composers Orchestra.

Heute ist Maya Homburger (64) angesehene Exponentin der internationalen Barock- und Improszene. Deren Mischbereiche erforscht sie mit unablässiger Leidenschaft. Und meist gemeinsam mit Lebenspartner Barry Guy. 

Mit ihrem frühen Cembalo-Partner Malcolm Proud spielt Homburger in der Camerata Kilkenny, die bald in der Schweiz gastiert. An Homburgers Wohnort im Zürcher Weinland empfängt die Camerata die schwedische Sopranistin Maria Keohane für ein Konzert mit Bach-Arien und schwedischen Chorälen.

Konzert
Fr, 7.9., 19.15 Reformierte Kirche Unterstammheim ZH

CD
J.S. Bach
Six Sonatas for ­Violin & Harpischord 
(Maya ­Recordings 1995)